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Interview mit Flora Marchetto – Brand Managerin im Bereich Luxusmarken bei Sup de Luxe

Interview mit Flora Marchetto von Sup de Luxe

Die 1990 von Cartier gegründete Sup de Luxe ist die Referenzschule für Luxusmanagement und anerkannt für ihr Lehrerteam, das ausschließlich aus Fachleuten des Sektors besteht. Seitdem empfängt Sup de Luxe jedes Jahr mehr als 400 Studenten aus der ganzen Welt, vom Bachelor über den MBA bis hin zum MSC. Flora Marchetto ist seit mehr als 2 Jahren Brand Managerin für Sup de Luxe und ist stolz darauf, wie die Schule Tradition und Innovation vereint. Flora strebt danach, den Schulgeist einer historischen Schule beizubehalten und gleichzeitig als Marke innovativ zu sein. Die Möglichkeit, im Ausland zu leben und Menschen aus aller Welt zu treffen, half ihr dabei, das französische Flair ihrer Schule an internationale Studenten weiterzugeben. Heute sprechen wir mit Flora Marchetto über ihre Arbeit als Brand Managerin im Bereich Luxusmarken, über Storytelling und über «le luxe cool» …

Flora Marchetto, vielen Dank, dass Sie heute hier sind! Sup de Luxe konzentriert sich auf den Bereich Luxusmanagement. Was bedeutet Luxus für Sie persönlich?

Luxus ist für mich eine Erfahrung. Bei Luxus geht es nicht nur um den Preis; es ist etwas Seltenes, das man erreichen möchte und das eine Emotion in einem hervorruft. Er gibt einem das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.

Wie unterscheidet sich Markenführung im Luxussegment von Markenführung in anderen Sektoren?

Die Macht von Luxusmarken besteht darin, dass man davon überzeugt wird, dass man sie braucht, auch wenn man sie nicht braucht. Mainstream-Marken müssen die Menschen davon überzeugen, ihre Marke zu kaufen und nicht eine andere, Luxusmarken müssen ein Bedürfnis in Ihnen wecken. Der zweite Unterschied ist die Erzählweise. Das ist definitiv etwas, um das man sich bei den Luxusmarken kümmern muss, damit die Menschen von Ihrer Geschichte, Ihrer Vision, der Erfahrung, die Sie verkaufen, inspiriert werden. Sie kaufen nicht einfach eine Hermes Kelly Bag, Sie kaufen die Geschichte der Tasche. Der Kunde braucht eine Geschichte, der er sich nahe fühlt.

Welche Entwicklungen und Trends sehen Sie derzeit im Bereich der Luxusmarken?

Der Trend zum “coolen Luxus” wird in den kommenden Jahren definitiv anhalten und weiter zunehmen. Balenciaga, Jacquemus, Off-White – viele Marken werden “cool”, lässiger. Hermes produziert wirklich coole und lustige Social-Media-Inhalte. Viele Marken gehen Partnerschaften zwischen Luxusmarken und Sportbekleidungsmarken ein, zum Beispiel Prada x Adidas, Dior x Nike. Die Luxus-Zielgruppe, die neuen Luxus-Kunden werden immer jünger, und diese neue Zielgruppe will in erster Linie Spaß. Sup de Luxe und Dominique Cuvillier haben ein Buch über « le luxe cool » (Editions Maxima) geschrieben, das ich allen französischsprachigen Lesern empfehle.

Welches sind Ihrer Meinung nach die 3 wichtigsten Maßnahmen, um Mitarbeiter und Kunden für eine Marke zu begeistern?

  • Wir brauchen einen Sinn für das, was wir tun; wir müssen die Marke zielorientiert für Mitarbeiter und Kunden gestalten. Bei Sup de Luxe wollen wir unsere Studenten so ausbilden, dass sie voll und ganz bereit sind, sich dem harten Umfeld der Luxusmarken zu stellen.
  • Sie sollen sich mit der Marke verbunden fühlen, um ein Gefühl der Zugehörigkeit zu erzeugen. Das Zugehörigkeitsgefühl misst die Verbundenheit mit der Gemeinschaft einer Marke. Es ist äußerst wichtig, weil es oft die Loyalität der Verbraucher bestimmt.
  • Seine Marke und seine Gemeinschaft zu beleben, sich mit ihnen auszutauschen, die Marke lebendig werden zu lassen. Der Einsatz von “Community”-Medien, wie Zeitschriften und Blogs, ermöglicht es engagierten Unternehmen, ihre Initiativen besser zu verkörpern und sich als Unternehmen hinter ihrem Projekt zu vereinen. Unternehmen nutzen auch Storytelling um ihre Handlungen zu “utopisieren”.

Welche Bedeutung hat die Corona-Krise im Umfeld von Luxusmarken?

Es ist offensichtlich, dass die Geschäfte wegen der Krise eine schwere Zeit durchmachen. Der Einzelhandel muss sich neu erfinden, es entstehen immer mehr Virtual-Reality-Erlebnisse, und ich denke, da wird er sich weiterentwickeln müssen. Zum Beispiel experimentiert L’Oréal in China mit VR, damit die Leute sich selbst mit den Produkten auf der Haut in einem Spiegel sehen können. Und der Wendepunkt, den der Luxus bereits vor der Pandemie genommen hat und der sich weiter und weiter entwickeln muss, heißt: digital. Luxusmarken werden sich die neuen digitalen Hebel zu eigen machen und ihre Kunden an sie binden müssen.

Was sind Ihre wichtigsten Erkenntnisse für eine erfolgreiche Führung von Luxusmarken?

Bleiben Sie im Einklang mit Ihrer Identität. Seien Sie innovativ, aber bleiben Sie als Marke, wer Sie sind.

Flora Marchetto, vielen Dank, dass Sie uns heute Ihre Einblicke in den Bereich der Führung von Luxusmarken vermittelt haben! Alles Gute für Sie und Sup de Luxe!

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Digitalisierung wird sicherlich beim Markenerlebnis derzeit besonders sichtbar. Wir erleben das vor allem dort, wo durch die Pandemie reale Markenerlebnisse wegfallen. Beispielhaft dafür sind Messen und Events wie Produkteinführungen. Dennoch glaube ich, wird die Bedeutung der Markenstärke gerade im Zuge der Digitalisierung zunehmen. Allerdings geht dies mit der zunehmenden Herausforderung einer kontrollierten Markenführung einher.

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